Botulinumtoxin führt dazu, dass die (glatten)Muskeln um die Gefässe etwas erschlaffen. Die Folge ist, dass mehr Blut in die Schwellkörper gelangt. Dadurch wirkt der Penis sowohl im erschlafften aber auch im erigierten Zustand blutgefüllter und sieht grösser aus. Es gibt auch Studien, die das Botulinumtoxin einsetzen, um eine vorzeitige Ejakulation (ejaculatio praecox) zu reduzieren. Grundsätzlich muss die Botulinumtoxinbehandlung am Penis ausprobiert werden, um zu sehen, in welchem Ausmass sie für die individuellen Bedürfnisse gut ist. Die Behandlung ist eine sog. «off-label-use». Das bedeutet, dass Botulinumtoxin dafür nicht zugelassen ist. Wirkungen und Nebenwirkungen sind allerdings gleich zur Verwendung an anderen Körperstellen. Die Behandlung dauert etwa 20 Minuten, es erfolgen einige wenige Injektionen in den Schwellkörper von beiden Seiten mit einer sehr, sehr kleinen Nadel. In der Regel wird das gut vertragen, und ist weniger schmerzhaft als man denkt. Meist wird das Medikament und die Injektion sehr gut vertragen und es entstehen keine Einschränkungen. Falls ein Bluterguss (Hämatom) entsteht, kann es in den ersten ein bis zwei Tagen, etwas schmerzhaft sein, danach kann die sexuelle Funktion wieder aufgenommen werden. Wichtig zu wissen, dass die Wirkung einer solchen Behandlung tritt frühestens nach 14-21 Tagen eintritt. Die Dauer der Wirkung beträgt etwa 4-6 Monate, danach kann die Behandlung wieder wiederholt werden.

Wie bei jeder Injektion kann es auch eine Reaktion auf das Botulinumtoxin gegeben, diese sind aber sehr selten. Infektionen sind ebenfalls ein Risko, das aber wie im Gesicht auch, extrem selten nach solchen Injektionen auftritt. Durch die Injektion selbst kann es zu Blutergüssen kommen, die am Anfang etwas schmerzhaft sind; in der Regel gibt sich das spätestens innerhalb von wenigen Tagen. Ein Behandlungserfolg kann in der Medizin natürlich nicht garantiert werden, da Medikamente bei verschiedenen Patientinnen und Patienten unterschiedlich wirken können. Auch können die Einnahme von Medikamenten, vorbestehende Gefässerkrankungen oder andere chronische Krankheiten die Wirkung beeinträchtigen. Wird die Behandlung für die erektile Dysfunktion angefragt, so empfehlen wir im Vorfeld eine urologische Abklärung.

Bisher gibt es gute Evidenz, dass das Botuliniumtoxin am Penis wirksam ist und zu dem gewünschten Erfolg führt.

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